Nächster Vereinsabend

 2.Mai 2024

 Ort: Fabigan Schenke

Beginn 19 Uhr 

 Mittwochstraining und individuelle Aktivitäten der Vereinsmitglieder

siehe - FACEBOOK

Das Radteam VCS  wird unterstützt von:

V C S Shopping

Alpenbrevet 2013 - 540 Km/10.500 Hm

6 Gipfel/6 Radler - 1 Begleitfahrer


Vom 29.6. - 4.7.2013 haben sich die VCS´ler Ulli Schober, Rudi Hayer, Dieter Baur sowie Hanni Hack, Achim Hirsch und Gerhard Wild, und unser Autobegleiter Wolfgang Reimer, einen Traum erfüllt und in 5 Tagen sechs der bekanntesten Berge in Österreich (Glockner und Stallersattel), Italien (Jaufenpass und Stilfserjoch) und der Schweiz (Ofenpass
und Flüelapass) “erklommen”. Dabei bewältigten sie 540 Km und 10.500 HM. Doch
alles der Reihe nach:

 

1. Tag Samstag 29.6.

Wien - Zell am See (Auto) - Grossglockner - Iselsberg - Lienz 98 Km/2.400 HM


Glockner ab Mautstelle Ferleiten: Gipfel Hochtor
2.505 m/Anstieg 20 Km/max. 13% Iselsberg 1.193 m/4 Km Anstieg/max. 8%

Per Auto überwinden wir die Strecke Wien - Zell am See und
beginnen sogleich mit der Auffahrt auf den Glockner. Das Wetter war noch
relativ heiter wobei wir ab 2.000 m Schneefall und entsprechend niedere
Temperaturen hatten. In kurzen Abständen erreichten wir das Hochtor und
begannen bei nasser Strasse die (zitternde) Abfahrt nach Heiligenblut um dort
unsere mobile Rast zu machen. Unser “Küchenchef” Dieter bereitete uns aus der
Kühlbox wieder ein opulentes Mahl. Die Zutaten Wurst und Käse hatten wir schon
in Wien geordert, Getränke und frisches Brot aktuell aus dem Supermarkt.


Über Winklern und dem Iselsberg ging es bei langsam steigenden Temperaturen und komotten Rückenwind, dem Tagesziel Lienz entgegen.


Mit dem Hotel “Goldener Fisch” hatten wir einen guten Griff gemacht. Der ellnessbereich und das Abendessen einfach Klasse.

 

2. Tag Sonntag 30.6.

Lienz - Huben - Stallersattel - Antholzertal - Bruneck -

Franzensfeste 130 Km/1.800 HM

Stallersattel 2.052 m/12 Km - Anstieg/max. 13%

Ein herrliches Frühstück und freundliches Wetter erwartete
uns an diesem Morgen in Lienz. Dem Radweg Maltatal folgend, erreichten wir bei
starkem Gegenwind Huben um nach links in das Defereggental abzubiegen. Nach
etwa 2 Km Anstieg (11%) befanden wir uns in diesem wunderschönen Tal, dass am
Stallersattel in 2.052 m Höhe endet.

Nach 28 Km (davon 12 Km Auffahrt Stallersattel), erreichen wir den Pass um nach kurzer Rast in das Antholzertal (Antholz Weltcup Biathlon Stadion) abzufahren. Entlang des leider vielbefahrenen Pustertales ging es über Bruneck nach Franzensfeste unserem
Tagesziel. In dem gutbürgerlichem Gasthaus Thaler verbrachten wir die Nacht.
Die familiäre Art wie der Gasthof Thaler geführt wird hat uns alle begeistert
u.a.auch das gute Essen und der gute hausgemachte Schnaps.


3. Tag Montag 1.7.

 

Franzensfeste - Sterzing - Jaufenpass (2.094 m) - Meran - Prad am

Stilfsjerjoch - 135 Km/2.000 HM


Jaufenpass 2.094 m/20 Km - Anstieg max. 10%

Am besten war montags früh Dieter drauf, denn er konnte ein
Einzelzimmer ordern, was ihm im Gegensatz zu Lienz, eine erholungsfreie, da von
Rudis schnarchen befreite, Nacht bescherte.... Nach dem Frühstück mit größtenteils
hausgemachte Zutaten, schwangen sich alle auf die Räder Richtung Sterzing.


Kurz nach Sterzing bogen wir auf den Jaufenpass (2.094 m) ab und hatten eine 20 Km lange Anreise bei moderaten 7-10%. Jeder fuhr “sein” Tempo. Bald waren wir alle im Passeier Jaufenhaus vereint und labten uns bei herrlichen Kaffee und Kuchen sowie “isotonischen” Getränken. Vor allem Rudi, der mit seiner neuen Übersetzung alle Berge meisterlich bezwang, genoss diese Erholungspause obwohl er sicher etwas länger in der Hütte verweilen wollte. Aber es ist so wie beim Schifahren, der letzte ist da und ab geht die Post...


Die Abfahrt runter in das Passeiertal nach St. Leonhard war exakt genau so lange wie der

Anstieg nur etwas steiler mit max. 12%. In St. Leonhard wieder unsere mobile Rast am Parkplatz des Geburtshauses (Museum) von Andreas Hofer. Dank Dieter, unserer Hausfrau”, gab es wieder ordentliches Pappi und der Hunger war gestillt.


Herrlich, die mit 1-2% Gefälle zu verzeichnende Abfahrt nach
Meran. Mit Hilfe eines freundlichen Einwohners, der mit seinem Rad vorausfuhr,
fanden wir dort unkompliziert den Vinschgau Radweg Richtung Schlanders und
unserem Tagesziel Prad am Stilfserjoch.


Ein 40 Km bestens ausgebauter Radweg der gleich nach Meran
mit einer 7 Kehren Überwindung neben der rauschenden Etsch begann. Zahlreiche
Äpfel und Birnenhaine säumten unseren Weg. In Schlanders machten wir Rast
diesmal in einem Kaffeehaus und setzten bei sehr angenehmen Temperaturen aber
auch drohenden Gewitterwolken, die Fahrt nach Prad fort. In Prad am
Stilfserjoch hatten wir im Hotel Astoria ein gutes Quartier zu einem Super
Preis/Leistungsverhältnis geordert, machten uns frisch und fuhren mit dem Auto,
da mittlerweile der Regen einsetzte, zu einer Pizzeria im Ort. Hungrig
verschlungen wir dort eine ,bzw. mehrere, Pizzas und gingen gesättigt und
dementsprechen gut aufgelegt zum Hotel zurück.

 

4. Tag Dienstag 2.7.


Prad - Stilfserjoch (2.757 m) - Umbrailsattel (2.503 m) -

St. Maria - Ofenpass (2.149 m) - Zernez - 77 Km/2.800 HM


Stilfserjoch 2.757 m/28 Km Anstieg/48 Kehren (max. 13%)


Ofenpass 2.149 m/16 Km Anstieg - (max. 10%)

Etwas angespannt, ob der zu erwarteten Aufstiegsquälerei auf
das Stilfserjoch mit 48 Kehren und 2.757 m Höhe der dritthöchste Berg der Alpen
- nur übertroffen von dem 2.802 m hohen
Restefond und der 2.770 m hohen Iseran Passstrasse in den frz. Alpen - wurde
das Frühstück im Hotel Astoria eingenommen. Nur Ulli war etwas entspannter, er
kannte das Stilfserjoch schon da ist er mit den Alpenziegen www.alpenziegen.de
schon 2 x “drübergesprungen”.

Das herrliche Panorama des Ortler Massivs bei schönstem Wetter vor Augen, schraubten wir uns Kehre um Kehre dem Gipfel entgegen. Wie bei jeder Bergankunft Hanni unser
Bergfloh mit Achim und Gerd vornweg, der Rest hintennach. Wir hatten schon im
Vorfeld beschlossen, jeder fährt sein Tempo am Berg und so kamen wir Nachzügler
zur ersten Rast auf der Franzenshöhe (2.188 m) an, wo auch Wolfgang auf uns
wartete. Ulli fotografierte noch die putzigen Murmeltiere die rund um das
Restaurant versammelt waren und genehmigte sich “ausnahmsweise” ein Bier als
auch schon Rudi um die Ecke bog. Dieter hatte sich währenddessen mit der
bestimmt 200 cm großen Kellnerin ablichten lassen, Zirkusfotos können nicht
lustiger sein....

Beeindruckend die letzten 6 Km und 21 Kehren von der
Franzenshöhe bis zur Passhöhe bei stetigen 12%. Der nun komplett freie
majestetische Ausblick auf die Gletscherkuppe des 3.905 m hohen Ortlers, lenkte
von allen Qualen ab und so erreichten wir müde aber glücklich, dass
Stilfserjoch in 2.757 m Höhe. Dort oben herrschte (leider) Jahrmarktstimmung
mit Imbiss-und Bekleidungsbuden und einer Unzahl von geparkten und ankommenden
Motorrädern samt Fahrern die auch stolz waren mit der Hand am Gashebel den
Gipfel erreicht zu haben.... Dieter kaufte sich ein sehr schönes “Stelvio”
Radtrikot und hat nun eine tolle Erinnerung an den höchsten Punkt unserer Tour.


Wolfgang ermöglichte uns einmal mehr zu trockener und
wärmender Kleidung zu kommen und konnten somit unsere Abfahrt Richtung St.
Maria (Schweiz) beginnen. Der Umbrailsattel kommt unmittelbar nach dem
Stilfserjoch und ist als Grenzstelle zur Schweiz anzusehen. Nach einer 14 km
langen Abfahrt, teilweise auf unbefestigter Strasse, erreichten wir St. Maria.
Dort nahmen wir wieder eine mobile Rast vor die, dank Dieter der aufschnitt was
die Kühlbox hergab, unsere Kräfte mobilisierte ging es doch darum noch den
Ofenpass zu bezwingen.


Nach der Rast ist vor der Rast, kann man sagen, denn nach 500
m flach, begann schon der Anstieg auf den Ofenpass mit durchgehenden 10% auf
einer Länge von 16 Km. Die Beine brannten noch vom Anstieg aufs Stilfserjoch
aber alle erreichten erschöpft aber glücklich die Passhöhe auf 2.149 m Höhe.
Nach einer kurzen Labe und dem üblichen Umzieh- und Fototermin, rollten wir
bergab dem Ziel ins 22 km entfernte Zernez entgegen. Aber Hupps, was war denn
dass? Nach einer 10 Km langen Abfahrt wieder ein 3 Km langer Anstieg auf Ova
Spin wo wir uns sogleich wieder auf 1.900 m Höhe befanden. Aber dann nur noch schöne Abfahrt auf breiter Straße .


Abends saßen wir im
gemütlichen Gastgarten des Hotels Alpina und besprachen unsere individuellen
Eindrücke die naturgemäß jeder anders empfand aber alle in ihrem Glück, etwas
besonderes geleistet zu haben, zu einem Dreamteam vereinte.

 

5. Tag Mittwoch 3.7.

Zernez - Flüelapass (2.383 m) - Davos - Landquart - Vaduz - Feldkirch 40 Km/1.000 HM


Achim 110 Km/1.500 HM


Flüelapass 2.383 m/14 Km - Anstieg/11% durchgehend

Wir waren im Hotel Alpina dank Achim, bis auf Hanni und Wolfgang die EZ beziehen konnten, in einem 5-Bett Familienapartement mit 2 Zimmern untergebracht, schöne Zimmer mit Holzvertäfelung die Rudi während der Nacht zersägen wollte aber Dieter durch permanente Wachsamkeit, ob der Geräusche, dies ganz einfach nicht zugelassen hat......

Entsprechend “ausgeschlafen” präsentierte sich Dieter am nächsten Morgen.


Unser letzter Etappentag begann mit einem besorgten Blick
aus dem Fenster denn der Wetterdienst hatte Wolken und Regen angesagt und so
war es dann auch. Mehr oder weniger ausgeschlafen, versammelten wir uns beim
guten Frühstück um dann die Tour noch bei trockener Straße anzugehen.


Gleich nach Zernez begann bei Km 6, der Flüelapass mit
durchgehend 11% Steigung und vergleichsweise geringen 10 Kehren, auch nicht zu
verachten. Unsere Gipfelstürmer wieder voraus, Ulli mit Dieter nach und Rudi
fuhr sein Tempo wie gewohnt. Kurze Überraschung vor der Passhöhe denn ein schon
länger im Visier befindliches größeres Haus war nun doch nicht das Passziel
sondern bei leicht einsetzenden Regen
und empfindlicher Kälte waren es doch noch 3 Km bergauf zur Passhöhe. Kurz vor
dem Ziel dann ein mit freien Oberkörper radelnder Tourist dem die Kälte
offenbar nichts ausmachte. Wie sich später herausstellte ein älterer
Österreicher mit Steherqualitäten.


Am Flüelapass erlebten wir typisch schweizerische
Abgehobenheit in Form der unfreundlichen Bedienung im Gasthof Flüela (umziehen
nur bei Konsumation, gesagt gleich beim Eintritt ins Gasthaus) und ebenso
abgehobenen Preisen wie z.B. ein in einer Folie eingewickeltes kleines
Kuchenstückerl um 5 €....


Lange mussten wir aber auf Rudi nicht warten und begannen
sogleich die Abfahrt von diesem unwirtlichen Ort. Schöne Straße und 13 Km
Abfahrt bis Davos wo Wolfgang schon auf uns wartete entschädigte uns aber
sehr. Da der Regen zunahm und der Himmel
immer dunkler wurde, entschloss sich
Ulli den Vorschlag zu machen den Rest der Reise auf trockenen Boden zu
absolvieren, also im Auto zurückzulegen.


Der Vorschlag wurde mehr oder weniger begeistert angenommen.
Nur Achim zeigte Mumm und ging beharrlich seinen Weg, trat die Reise nach
Feldkirch unserem letzten Etappenziel, stellvertretend für uns, (DANKE Achim)
per Rad an.


Im 40 Km entfernten Landquart warteten wir
vereinbarungsgemäss vor dem Lidl auf Achim und machten gemeinsam, die mehr oder
weniger verdiente, mobile Rast um den letzten Teil der Etappe über Luezisteig,
Vaduz (Liechtenstein) nach Feldkirch im stärker werdenden Regen anzutreten.


Das Hotel zum Bären war rasch gefunden und auch Achim kam im
strömenden Regen gesund und wohlauf im Hotel an.


Nach der allg. Auffrischung vereinbarten wir uns für 18 Uhr
in der Hotellobby um in eine empfohlene Pizzeria der Stadt zu gehen. Kurz vor
18 Uhr dann der Anruf von Ullis Schwiegersohn, seine Enkelin ILVY ist geboren.
Es wurde daraufhin nicht nur in der Hotelbar eine Runde geschmissen, sondern auch nachher in der guten,
gastfreundlichen Pizzeria die uns gehörte. Die Stimmung war ausgelassen und
grandios. ILVY und Anja die stolze Mama und natürlich der Papa, haben bestimmt
Schluckauf gehabt ob des vielen Hochlebens....


Mit diesem schönen Ereignis, 
beendeten wir unsere von vielen tollen Eindrücken geprägte Tour um am
nächsten Tag die Heimreise per Auto, bzw. Achim und Gerd per Bahn, anzutreten.
Die Kameradschaft war wie nicht anders erwartet grandios und auch die
Bereitschaft ein bisschen “Wiener Schmäh” über sich ergehen zu lassen.....


Danke vor allem unseren Autobegleiter Wolfgang, der sich als
absoluter Newcomer erst einmal in die manchmal “zauberhafte” Welt der
Rennradler einfühlen musste und es diesem, nach kurzer “Lernphase”, auch sehr
gut gelang.

Bericht von Ulli Schober