Nächster Vereinsabend

 2.Mai 2024

 Ort: Fabigan Schenke

Beginn 19 Uhr 

 Mittwochstraining und individuelle Aktivitäten der Vereinsmitglieder

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„You are an Ironman“

 

wenn ihr diesen Sprechchor hört hat das Leiden ein Ende. Aber alles der Reihe nach. Es begann 2010 nach einer Partywette mit einem Sprintbewerb auf der Donauinsel. Es sollte eigentlich eine Einzelaktion werden, die Wette gewinnen und Schluss. Doch wer einmal in diesen Sport hineingeschnuppert hat kommt nicht mehr so schnell los. 2012 zu meinem 50. Geburtstag sollte es dann ein IRONMAN werden, so der Plan. Um in Kärnten sicher einem Startplatz zu bekommen ist eine erfolgreiche Teilnahme in St. Pölten beim IM70.3 (Halbdistanz) nötig. Ab sofort war daher professionelleres Training notwendig.

 

Am 01.07.2012 war es dann soweit. Zur Akklimatisierung war ich schon eine Woche vorher nach Kärnten gereist (das Klima ist dort doch um einiges härter ;-))). Bedingt durch die ansteigenden Temperaturen war schon bald von einem eventuellen Neoprenverbot beim Schwimmen die Rede. An den Tagen davor habe ich bereits um 06:00 Uhr Früh trainiert da die Tagestemperaturen bereits unerträglich waren.

Rennbesprechung am Tag davor, der Albtraum wird Wirklichkeit – Neoverbot. Im Zelt ist es totenstill, das erste Mal in der Geschichte des IM Kärnten, das keine Schwimmhilfen erlaubt sind. Schlaflose Nacht.

Start 07:00 im Klagenfurter Strandbad, von den 2700 gemeldeten Startern erscheinen 300 nicht zum Start. Zu groß die Angst die Distanz ohne Neo zu schwimmen. 40% der gemeldeten Starter machten ihren ersten Ironman. Start, jetzt gibt es kein Zurück mehr, kämpfen damit man im Wasser eine gute Position zur ersten Boje erwischt. Ohne stärkeren „Feindkontakt“ finde ich meinen Rhythmus. Nach ca. 2km lässt meine Wasserlage nach was Speed und Kraft kostet. Da ich nicht überholt werde dürfte es anderen ähnlich ergangen sein. Der letzten KM im Lendkanal kann nur mehr in der Gruppe geschwommen werden, zu schmal das Gewässer.

Beim Ausstieg am Seehotel merke ich das mein Tempo gut gewählt war, da ich mich gut und frisch fühle. Der 1. Radsplit läuft perfekt, auf der Ebene Tempo machen, bergauf rausnehmen ist das Ziel. Nach 3 Std sind die ersten 90km mit 850 Hm abgespult. Mittlerweile ist es fast Mittag und bereits brütend heiß. Ich beschließe daher den 2. Radsplit ruhiger anzugehen um mehr Kraft für das Laufen aufzusparen. Auf den Steigungen in Egg und am Rupertiberg fallen die ersten Athleten vom Rad. Die Hitze fordert die ersten Opfer. 3:20 Std benötige ich für die 2. Runde.

 

Beim Wechsel auf den Marathon passiert mir der einzige Fehler, ich lass meine Schuhe am Rad und laufe barfuss zu meinem Radständer. Ich habe die Hitze massiv unterschätzt. Auf beiden Fußsohlen hole ich mir Brandblasen. Kein gutes Omen.

Ich beginne die ersten 3 Kilometer zu schnell, und merke erst jetzt bei fehlendem Fahrtwind wie es ist in der prallen Sonne bei +36° C zu laufen. Ich muss mein Tempo reduzieren und mit einem Rhythmus von Gehen und Laufen, versuchen Strecke machen. Der 2. Halbmarathon läuft dann wesentlich besser als der Erste.

 

Wenn du dann vom Wörthersee kommend auf die Zielgerade einbiegst über der blauen Teppich läufst und der Sprecher dich mit deinem Namen ankündigt, dann hast du dein Ziel erreicht. Die Menge feuert dich an und schreit im Chor: „You are an Ironman“. Bei 13:42:00 bleibt die Uhr stehen und du bist einfach nur Glücklich.

 

2065 Starter werden das Ziel erreichen. Die Hitze fordert viele Opfer. Es tut weh so viele Sportler leiden zu sehen. Hitzkollaps, Krämpfe, Übelkeit die Sanitäter haben Hochbetrieb.

 

Für Nachahmer, Interessenten etc., die Veranstaltung ist perfekt Organisiert. Es sind am Streckenrand ca. 100.00 Zuseher. Es starten 50 Nationen. Jeder Athlet wird angefeuert wie ein Profi. An den Steigungen stehen die Zuschauer Spalier, wie bei den Bergetappen der Tour de France. Volksfeststimmung bis zum Schluss. Es zählt hier nicht unbedingt deine Zeit sondern das Erreichendes Zieles. Um Mitternacht nach 17 Stunden wird der letzte Athlet bei seinem Eintreffen mit einem Feuerwerk gefeiert. Jeder Finisher ist ein Sieger, über sich selbst und über 3,8Km Schwimmen, 180Km Radfahren und 42Km Laufen.